Jedes Frühjahr kommen die Weißstörche zurück ins Storchendorf. Etwa 10 Storchenpaare ziehen hier regelmäßig ihren Nachwuchs groß. Damit ist Linum eines der größten Storchendörfer in Brandenburg.
Auch auf dem Dach der Storchenschmiede wird in den Sommermonaten gebrütet. Wenn der Horst auf dem Dach der Storchenschmiede besetzt ist, kannst Du hier live einen Blick hinein werfen:
Störche zählen zu den Schreitvögeln und sind weltweit mit 19 Arten verbreitet. Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist in Europa der bekannteste Vertreter seiner Familie. Als Kulturfolger hat er sich an den Menschen angepasst und baut seine Horste häufig auf Häuserdächern, Schornsteinen und Türmen.
Gefährdung
Aufgrund von Lebensraumverlusten ist die europäische Storchenpopulation im 20 Jh. stark zurückgegangen, in manchen Ländern gab es zeitweise sogar keine Brutvögel mehr. Durch intensive Schutzmaßnahmen, Renaturierung von Feuchtgebieten und Auswilderungsprojekten, hat sich der Bestand jedoch soweit erholt, dass der Weißstorch laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) seit 1994 als „nicht gefährdet“ gilt. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands ist der Weißstorch jedoch weiterhin als gefährdet eingestuft.
Aussehen
Der Weißstorch wird 80 – 100 cm groß, hat bis auf die schwarzen Schwungfedern ein weißes Federkleid, einen roten Schnabel und rote Beine. Seine Flügelspannweite erreicht beeindruckende 220 cm, das Gewicht liegt bei ca. 3-4 kg. Mit 3-4 Jahren werden Störche geschlechtsreif, sie können ein Alter von über 30 Jahren erreichen.
Nach der Paarung legt das Weibchen zwischen zwei und acht Eier, welche abwechselnd durch beide Altvögel bebrütet werden. Nach ca. 30-32 Tagen beginnt der Schlupf der Jungvögel und dann wird es anstrengend für die Eltern. Abwechselnd begeben sie sich auf Futtersuche, der andere beschützt die Jungen.
Gefahren
Denn auch wenn sich die Horste in der Regel sehr weit oben befinden, kann es für den Nachwuchs gefährlich werden: der Milan zieht seine Kreise am Himmel auf der Suche nach Nahrung, und auf seinem Speiseplan stehen Vogelküken aller Art. Auch Seeadler, Kolkrabe und Marder zählen zu den natürlichen Feinden der Störche.
Extreme Wetterbedingungen können den Jungstörchen zum Verhängnis werden, darum werden sie, bevor sich ihr schützendes Deckgefieder ausgebildet hat, unter den Flügeln der Altvögel vor Regen und Sonne geschützt.
Nahrung
Die Nahrung der Störche besteht hauptsächlich aus Mäusen, Fröschen, Regenwürmern, Fischen, Insekten und anderen Kleintieren. Die Jagd erfolgt im Schreiten auf Flächen mit niedriger Vegetation oder in flachen Gewässern. Hat der Storch ein Beutetier entdeckt, hackt er blitzschnell mit seinem Schnabel zu.
Storchenkinder sind hungrig. Wenn sie noch sehr klein sind, benötigen sie vor allem Regenwürmer und Insekten. Schon nach kurzer Zeit müssen die Elterntiere jedoch bis zu 1400 Gramm Futter pro Jungvogel anschleppen, dieses besteht dann meist aus kleinen Wirbeltieren, wie Fröschen und Mäusen. Im Alter von neun Wochen werden die Jungvögel flügge und starten ihre ersten Flugversuche. Schon bald begleiten sie ihre Eltern auf Futtersuche und bereiten sich auf die Reise ins Winterquartier vor. Diese müssen sie direkt beim ersten Mal ohne ihre Eltern bewältigen.
Reise gen Süden
Im August machen sich die Störche auf den Weg nach Afrika, die Jungtiere starten zwei Wochen vor den Alttieren. Zugtrieb und Zugroute sind bei Störchen genetisch vorgegeben, deshalb sind die jungen Störchen in der Lage, alleine loszufliegen. Da sich die Alttiere in den letzten Wochen um die Ernährung und Aufzucht ihrer Jungen gekümmert haben, benötigen sie die Zeit ohne ihre Jungtiere, um sich von den Anstrengungen zu erholen und sich Kraftreserven anzufuttern, damit auch sie den langen Weg in ihre Winterquartiere schaffen
Während der Storchensaison von April bis August ist in der Storchenschmiede einiges los. Die Störche kommen aus ihren Winterquartieren, um die Horste zu besetzen und ihren Nachwuchs großzuziehen. In dieser Zeit kann man bis zu 10 Storchenpaare im Dorf bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten.
Aber auch viele andere Brutvögel, wie Dohlen, Schwalben und Turmfalken nisten im Ort und auch im angrenzende Teichgebiet gibt es viel zu entdecken.
In der Storchenschmiede erfährst du alles Wissenswerte rund um den Weißstorch.
Besuche unsere Ausstellung, nimm an einer geführten Tour zu den Storchenhorsten oder ins Linumer Teichgebiet teil und beobachte das Geschehen im Horst auf dem Dach der Storchenschmiede über unsere Live-Kamera.
Das Team der Station freut sich, Dir mehr über die aktuelle Brutsaison der Störche zu erzählen.
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